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Der Sefirotbaum der Kabbala

 

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Kurzkommentar zur Farbtafel: Der Sefirotbaum

Dieser Baum Sefirot ist eine esoterische Schlüsselgrafik und das Herzstück der Kabbala, soweit ich sie verstehe. Der »Sefirotische Baum« von Athanasius Kircher (1652) ist nur eine von vielen Darstellungen des Baumes und diente uns als grobes Vorbild für unsere Zeichnung. Wir sehen zehn Kreise in bestimmter Anordnung und Numerierung von 1 bis 10. Jeder Kreis ist eine Zahl; denn »Sefira« heißt »Zahl«. Nach dem Plural »Sefirot« (»Urzahlen, Erzählung, Geschichte«) heißt dann der ganze Baum. Da aber »Sefer« nicht nur »Zahl«, sondern auch »Buch, Blatt eines Buches« bedeutet, nennt man die Kreise auch »Blätter des Lebensbaumes«. Manche Autoren führen das Wort auch auf ein entsprechendes griechisches zurück und sehen in den Kreisen Sphären (Kugeln); wieder andere leiten das Wort von »Saphir« (Perle) ab und nehmen die Kreise dann als Perlen, in denen sich der Glanz des Himmelslichts spiegelt. Von diesem übernatürlichen Licht wird im zweiten Grundbuch der Kabbala, dem »Sohar« oder »Buch des Glanzes«, berichtet. Da Gott reines Licht ist (ganz oben bei "Horizont der Ewigkeit"), gilt jede Sefira als Emanation (»Ausstrahlung, Ausfluß«) der Lichtenergie Gottes oder als Aspekt des Unendlichen. Jede Sefira hat einen hebräischen Namen, der bei Kircher mit der Umschrift und der lateinischen Entsprechung hineingeschrieben ist (Corona, Sapientia, Intelligentia, Misericordia/ Magnificentia, Timor, Pulchritudo, Victoria, Honor/Gloria, Fundamentum, Regnum). In den zehn Kreisen (und aus Platzmangel auch dicht daneben) finden wir die hebräischen Namen der Sefirot, die deutsche Bedeutung, die impuristische Figur und Varianten des Namens und der Bedeutung.

Die Farben der Sefirot und ihrer Ringe sind von Text und Bildern bei Francis übernommen. Die Farben der Ringe soll man jeweils als Hintergrund verstehen, als ob jede Sefira eine weitere Scheibe teilweise verdeckt. Der ganze Baum erscheint bei Francis auf schwarzem Hintergrund, der die Ewigkeit symbolisieren soll und etwa dem realen schwarzen Weltall entspricht. Weiß steht für das Element Äther.

Zwischen den 10 Sefirot verlaufen in bestimmter Weise 22 Kraftlinien wie Verbindungswege, die man Pfade oder Kanäle nennt. Bei Kircher sind sie von 1 bis 22 numeriert, sonst aber zählt man hinter den 10 Sefirot weiter von 11 bis 32. Die Zählung beginnt oben und geht im Prinzip abwärts, erfaßt dabei stets jede Ebene in einem schönen Rhythmus. Die genaue Reihenfolge ist in verschiedenen kabbalistischen Schulen umstritten. Nach der jeweils gewählten Reihenfolge werden dann den Kanälen die hebräischen Buchstaben 1-22 zugeordnet, seit einiger Zeit auch die Tarotkarten. Wenn man sich eine zusätzliche Linie von Sefira 3 zur Sefira 4 vorstellt, kann man alle Sefirot mit einer Zickzacklinie fortlaufend nach ihren Zahlen verbinden. Diese Linie (aus Licht gedacht) heißt »der Blitzschlag Gottes«. Wir können sie auf der Tarotkarte »Der Turm« sehen.

Die Sefirot gliedern sich senkrecht in drei Säulen (rechts, links, Mitte) und waagerecht in vier Welten: drei Dreiecke plus die unterste Kugel einzeln gesehen. Den vier Welten der Sefirot werden die vier Elemente zugeordnet. Dadurch kommt die waagerechte Struktur des Baumes gut heraus. Die oberste Welt des Feuers ist der Sitz der Götter (Gottes), das Empyreum, die himmlische Sphäre des Lichts oder auch die Pyramide, wobei wir als impuristische Lösungen Ut und GC vermuten können. - In der Welt des Wassers (mitten in dem Sechserring oben) wird gern eine elfte Sefira gedacht, die man den »Abgrund« (Daath) nennt. Wir haben sie etwas blasser dazugesetzt, aber z.B. bei Godwin wird sie genau wie die anderen zehn voll gezeichnet. Ein Abgrund in der Wasserwelt dürfte wohl Vag sein, und da dieser Sefira keine Zahl zukommt, kann sie nur die Null sein, die wir schon oft bei Vag lokalisiert haben. - Zur Welt der Luft gehören CoP und Lama. Vor allem wird CoP als Luft gedacht, nämlich mit seinen Phallus-Schwellkammern, und metaphorisch dazu sind Lama ein Biphallus aus Luft. - Bleibt noch die Welt der Erde. "In der okkulten Philosophie versteht man unter Erde die Ursubstanz, aus der alle manifesten Formen hervorgegangen sind. Das Symbol für Erde ist Athanor oder der Schmelzofen, ein geschlossener Kessel, in dem unedles Metall in Gold umgewandelt wird." Bei diesem Kessel denken wir an Scr. Und 'Gold' ist 'Geld' in der Münze, und das sind Spen.

Die vier Welten heißen Atziluth (Welt der Archetypen), Briah (Welt der Schöpfung), Yetzirah (Welt der Form) und Assiah (Welt der Materie). Den vier Welten sind verschiedene Aspekte zugeordnet, die links am Rand der Zeichnung abzulesen sind. Den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde entsprechen die vier Elementargeister Salamander, Undinen, Sylphen und Gnome. Zugeordnet sind auch die vier Sätze der Kleinen Arkana des Tarot (Stäbe, Kelche, Schwerter, Münzen) und vor allem die vier Buchstaben des Tetragrammatons: JHWH. Die Zuordnung der elf Planeten (inklusive Sonne und Mond) zu den zehn Sefirot ist historisch sehr jung und durchaus nicht unumstritten (bei uns alle Zeichen in Magenta).

Der Baum hat auch eine senkrechte Struktur, er besteht aus drei Säulen. In der Mitte steht die »Säule der Schechina« oder »Säule der Sanftmut« aus den mG-Teilen 10-9-6, die sich in den Abgrund (Daath: Vag) hineinbewegen, bis sich Tiferet im göttlichen Bereich befindet und mit Keter und Chochma ein Winkelmaß bildet. Das ganze Diagramm soll man als eine Gestalt visualisieren, die dem Betrachter gegenübersteht. Dadurch sehen wir Adam Kadmon wie uns selbst im Spiegel, nämlich mit vertauschten Seiten. Was wir links auf der Zeichnung finden, ist demnach die »rechte Säule«, die »Säule der Strenge oder Form«; was wir rechts im Bild finden, ist die »linke Säule«, die »Säule der Gnade oder Kraft«. Ähnlich wie bei Kircher (Abb. S. I-560) erscheint über der mittleren Säule ein himmlischer Bereich unter dem »Horizont der Ewigkeit«. Er gliedert sich in die »drei Schleier der negativen Existenz«, die wie Halbkreise herunterhängen: AIN (das Nichts), AIN SOPH (Unendlicher Raum) und AIN SOPH AUR (Grenzenloses Licht).

Die Kanäle mit den Zahlen 11 bis 32 bergen viele Probleme. Die Reihenfolge bei der Numerierung entscheidet über alle weiteren Zuordnungen, denn an den Zahlen hängen fest verknüpft die Buchstaben, ihre Platznummern und Zahlenwerte, die Sternzeichen, Elemente (mit ihren Farben) und wieder die Planeten (mit ihren Vokalen und Farben) und ebenso die 22 großen Arkana des Tarot. Zu allen Zeiten wurden von verschiedenen Schulen kabbalistischen Denkens Konzepte auf unterschiedliche Art ausgearbeitet und festgelegt. Während die Sefirot selbst übereinstimmend gezählt werden, ist die Reihe der Pfade ein Zankapfel unter Eingeweihten. Mit der Zählung der Kanäle (und den dann benachbarten Sefirot!) müssen die eben genannten Aspekte zusammenstimmen: Wir stellen hier unsere eigene Lösung vor, die auf vielen Überlegungen, aber auch auf der Methode »trial and error« beruht. Die Zählung geht im Prinzip von oben nach unten und erfaßt dabei mit verschiedenen rhythmischen Schwingungen jeweils die Kanäle, die auf gleicher Höhe liegen, bevor die nächste Gruppe darunter anfängt. Rechts und links neben den Zahlen der Sefirot haben wir im Vorgriff die Buchstaben des HKW-22 eingetragen, die sich als »geheime Ordnung« etwa bei Tafel Cover I ergeben haben.

Anschließend werden die 22 Buchstaben des Alefbets (mit ihren Platznummern und Zahlenwerten) in die 22 Kanäle geschrieben. »P« und »F« erscheinen sehr schön auf zwei Halbstrecken im Kanal 27, »Shin« und »Ssin« wurden im Kanal 31 getrennt geschrieben. Auf diese Weise haben wir bei 22 Buchstaben doch Platz für die 24 Attribute, die ihnen zugeordnet werden. Jeder Buchstabe bekommt die Farbe seines Elements, und so entstehen vier Gruppen (rot, blau, gelb, grün) von je sechs Lettern. Die 22 Trümpfe des Tarot werden in Schwarz dazugeschrieben: »Der Stern« (Karte 17 in Kanal 27) und »Der Narr« (Karte 0 in Kanal 31) natürlich wieder doppelt. Die Trumpfkarten des Tarot kann man überprüfen und gewinnt neue Einsichten in die Bilder des Rider-Waite-Tarot. Die weiteren Attribute fügen wir nach den Ergebnissen vieler Überlegungen hinzu. So haben wir alle 12 Sternzeichen genau einmal in der Zeichnung, dazu die vier Elemente je dreimal als Einfärbung in der sich wiederholenden Reihenfolge rot - grün - gelb - blau = Feuer - Erde - Luft - Wasser.

Die 10 Sefirot und die 22 Buchstaben auf den Pfaden dazwischen bilden den Baum Sefirot, den »Otz Chim« oder »Lebensbaum«. Kushner stellt eine überraschende Gleichung auf: "Ein Baum des Lebens ist sie den an ihr Festhaltenden. Sie, die Tora." Damit wird der Baum Sefirot Tora genannt. Mit »Sefer Tora« bezeichnen die Juden die fünf Bücher Mose, heilige Texte, die sie als Rollbuch aufbewahren, handschriftlich reproduzieren und im synagogalen Ritus verwenden. Die linke und rechte »Säule« des Sefirotbaumes sind dann die Rollstangen der Tora. Noch besser ist die Vorstellung vom Kasten mit einem senkrechten Scharnier auf der »Säule der Mitte«. Diese runde silberne »Lade« mit der Torarolle darin wird zugeklappt und bekommt eine einzige Krone als Verzierung obenauf. Und diese Krone (Sefira 1: Keter) hat die Form eines Granatapfels (CoU)! Auch die hebräischen Buchstaben werden kalligraphisch mit verschiedenen Krönchen geschmückt, die m.E. mit dem Baum Sefirot zusammenhängen.

Das bisher in aller Kürze zum Lebensbaum Gesagte muß hier genügen, um ihn als anschauliche Zusammenfassung der impuristischen Lehre zu rechtfertigen. »Sefer Jezira«, das Buch der Schöpfung, setzt eine ganze Philosophie über Gott und die Welt auf diese zehn Sefirot. Es behandelt die Kosmogonie, wie sie von den Zahlen und Buchstaben des hebräischen Alphabets symbolisch dargestellt wird, die zusammen als die 32 Pfade der Weisheit bezeichnet werden.

etc., etc. Eine außerordentlich spannende Lehre, die im Buch viel ausführlicher, auch mit Belegen und weiteren Bildern dargestellt wird (soweit ich sie verstanden habe)!

Für einen sauberen Ausdruck des Baumbildes von dieser Seite folgt hier die Datei im Format pdf:

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